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24. März 2015, Neckar- und Enzbote

Ein Jazzkonzert der feinen und kunstvollen Art

GEMMRIGHEIM von RUDOLF WESNER

Ein Jazzkonzert der besonderen Art war am Sonntagabend in der guten Stube der Neckartalgemeinde, der Kelter, auf Einladung der Kulturinitiative Gemmrigheim zu hören. Das Quartett „Stubenjazzer“ erfreute die zahlreichen Besucher mit beschwingten und auch einigen nichtunbedingt als Jazzkompositionen bekannten Titeln.

Der in Gemmrigheim lebende Schulleiter Jörg Lorenz sowie seine nicht minder jazzbegeisterten Mitspieler Manne Schütt (Klarinette, Saxofon, Flöte und Vocal), Gebhard Probst am E-Piano sowie Martin Hohloch am Schlagzeug -aus dem Schwarzwald- bewiesen mit ihrem sehr gut besuchten Konzert, dass sie den Jazz nicht nur lieben, sondern dass jeder für sich ein exzellenter Vollblutmusiker ist, der mit Leib und Seele und voller urwüchsiger Impulsivität mit den Instrumenten umzugehen versteht. .

Dabei bewegte sich das höchst beeindruckende Quartett nicht nur im Bereich der allgemein bekannten und beliebten Swing-, Blues oder gar Dixieland-Stücke, sondern sie setzten sich äußerst seriös auch mit Werken aus dem Barock sowie aus der Zeit der Klassik auseinander, denen sie mit großer Ideenfülle den Charakter von echten Jazzkompositionen beizugeben verstanden.

So jedenfalls verfuhren die „Stubenjazzer“ etwa mit drei bekannten Kompositionen von Johann Sebastian Bach. Der Pianist Gebhard Probst schrieb wundervolle Arrangements dazu und verwandelte auch das berühmte Adagio von Albinoni, dem italienischen Zeitgenossen von Bach, auf diese Weise in eine eindrucksvolle Jazz-Ballade. Auch Chopin-Kompositionen erklangen in solcher neuen Gestaltung und sprachen die Zuhörer in der Kelter an.

Doch auch Evergreens und Ohrwürmer aus der Swing-Ära oder aus Lateinamerika standen auf dem rund zweieinhalb Stunden dauernden Programm. Mit der „Schwarzwaldfahrt“ des unvergessenen Horst jankowski begann es, was bei drei Bandmitgliedern aus dieser Region nicht erstaunt, führte über Lieder von Charlie Niessen, die Hildegard Knef populär machte, auch über Tangos von Astor Piazolla bis hin zu dem Oldie „Petite Fleur” von Sidney Bechet.
Dabei war es eins ums andere Mal Manne Schütt, der mit berstendem Temperament nicht nur auf seinen Instrumenten spielte, sondern genauso engagiert mit stimmlichem Glanz etliche Songs sang. Der Kontrabass von Jörg Lorenz wummerte warm und füllig dazu, am E-Piano begleitete mit lockerem Anschlag Gebhard Probst seine Kollegen und überaus ideenreich und mit vitalem Schwung beherrschte Martin Hohloch seine Schlagzeugbatterie.

Das war Jazz der feinen, melodiösen und auch überaus kunstvollen Art, den die „Stubenjazzer“ unter lang anhaltendem Schlussbeifall der Zuhörer, wofür es noch zwei Zugaben auf deren Ohren gab, in der Gemmrigheimer Kelter regelrecht zelebrierten.

Dieses Quartett möchte man gerne wieder einmal hier hören.

 

 

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